Lissner Paris - Betriebsrat des darstellenden künstlerischen Personals der Wiener Staatsoper

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Wir werden winken, wenn er uns überholt (d.V.)

Stephane Lissner will Pariser Oper zur „weltweiten Nummer 1" machen

Paris (APA/AFP) - Stephane Lissner, neuer Direktor der Pariser Oper, hat große Pläne: Er will das Haus innerhalb von „zwei oder drei Saisonen zur Nummer Eins" der weltweiten Opern-Szene machen, das die „besten Dirigenten, die besten Sänger und die besten Regisseure anzieht".
Mit seinen hellblauen Augen und seinem ruhigen Selbstbewusstsein genießt er einen Ruf als Mann der Tat: Mit seinen 61 Jahren hat er bereits erfolgreich das Theatre du Chatelet in Paris wiederbelebt (1988 bis 1999) und das Festival in Aix-en-Provence (1998 bis 2007) geleitet, bevor er an die Mailänder Scala wechselte, die er aus dem finanziellen wie künstlerischen Stillstand befreite. Dazwischen war er auch einige Jahre unter Luc Bondy Musikdirektor der Wiener Festwochen.
Als erster nicht-italienischer Intendant an der Scala hatte er sich auch daran gewöhnt, von Paparazzi begleitet zu werden. „Der Scala-Intendant ist wichtiger als ein Minister", lacht er. In Paris, wo er 2012 bestellt wurde, akzeptierte er ein kleineres Gehalt als in Mailand und machte sich zunächst an der Seite des scheidenden Direktors Nicolas Joel an die Arbeit - seit August hat er das Ruder nun vollständig übernommen.
Im Juni sorgte die Website „Mediapart" für Aufsehen, als sie von einer Untersuchung berichtete, wonach eine „riesige Abfertigung" von 1,8 Mio. Euro an das vorherige Team gezahlt wurde. „Das ist falsch", versicherte Lissner. Der Betrag belaufe sich auf rund 1,2 Mio. Euro.
„Egal ob im Louvre, in der Comedie-Francaise oder bei Radio France - ein neuer Direktor kommt mit seinen Projekten und damit auch die Menschen, die dagegen ankämpfen." Nun freue er sich, ein Haus in einem guten Betriebszustand zu übernehmen. „Die Pariser Oper ist bei guter Gesundheit und verfügt über ein potenziell hohes künstlerisches Niveau", so Lissner, der auch bei den Regisseuren eine Erneuerung verspricht. An der Scala hatte er innovative Regisseure wie Patrice Chéreau, Dmitri Tcherniakov, Bob Wilson, Luc Bondy oder Richard Jones verpflichtet.
Er habe gehofft, die Saison 2014/15 mit Chéreau (mit Schönbergs „Moses und Aaron") zu eröffnen, aber dessen Tod hatte die Pläne durchkreuzt. Seine Regie von Janaceks „Aus einem Totenhaus" werde aber in einer der nächsten Saisonen als Hommage gezeigt werden. Auch wenn er über die Pläne für die Saison 2015/16, die er im Februar präsentieren will, noch schweigt, versichert Lissner bereits, dass es trotz der Sparzwänge „nicht weniger Produktionen" geben werde.
Auch bei den Preisen, die heuer zum ersten Mal seit 2009 anstiegen, werde es „einige Änderungen" geben (billiger am Montag, teurer am Samstag). In Mailand hatte er etwa ein Preview-Ticket vor der Premiere für Zuschauer unter 30 Jahren für 10 Euro angeboten.
An der Pariser Oper beläuft sich das Durchschnittsalter auf 46 Jahre, „ein gutes Resultat", so Lissner. Generell behaupte sich die Oper „sehr, sehr gut in der Welt der Unterhaltung und des digitalen Aufschwungs".
„Wenn Sie bereit sind, die Oper mit der heutigen Welt zu konfrontieren - und Gott weiß, es gibt nicht viel um sich zu freuen - interessieren sich die Menschen sehr für die großen shakespeareschen Themen und die großen Librettisten."
(mehr dazu: http://www.tt.com/home/8933246-91/stephane-lissner-will-pariser-oper-zur-weltweiten-nummer-1-machen.csp)
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