BR-Sitzung September 2014 - Betriebsrat des darstellenden künstlerischen Personals der Wiener Staatsoper

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Die 1. Sitzung des Betriebsrates des darstellenden künstlerischen Personals der Wiener Staatsoper ist für den 17.09.2014 geplant.
Nach einer Sitzung des Zentralbetriebsrates und der Gehaltsrunde am 15.09.2014 wird u.a. die weitere Vorgangsweise bezüglich Gehaltsverhandlungen besprochen werden.
Unser Plan zur Umsetzung der Forderungen sieht wie folgt aus:

Verhandlungen
Informationen an die Kollegen
Kurze informierende Betriebsversammlung
Information der Öffentlichkeit
Informierende Betriebsversammlung mit Streikabstimmung
Streikankündigung
Streik

Weitere mehr oder weniger aktuelle Meldungen zu Streiks in der Opernwelt:

Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle: Solidarität mit dem Rundfunkchor Berlin
26.08.2014

DOV: Ein starkes Signal zu rechten Zeit
Die Berliner Philharmoniker und ihr Chefdirigent Sir Simon Rattle haben sich heute vor der Philharmonie solidarisch mit dem Rundfunkchor Berlin gezeigt. Gemeinsam probt man in diesen Tagen die Wiederaufnahme der hochgelobten szenischen Aufführung der „Matthäuspassion“ von Johann Sebastian Bach.
Bereits kurz vor der Sommerpause waren die Chormitglieder in den Streik getreten. Dieser wurde nun vorläufig ausgesetzt, damit die Konzerte mit den Berliner Philharmonikern nicht abgesagt werden müssen. Der Rundfunkchor Berlin arbeitet seit 21 Jahren ohne gültigen Tarifvertrag. Vor zehn Jahren wurde die letzte Gehaltsanpassung vorgenommen. Seit über zwei Jahren führten die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) und der Deutsche Bühnenverein Vertragsverhandlungen, die in einen unterschriftsreifen Tarifvertrag mündeten. Überraschend wurde die Unterschrift verweigert.
DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens meint dazu: „Die Solidarität der Berliner Philharmoniker und von Sir Simon Rattle mit dem Rundfunkchor ist ein starkes Signal zur rechten Zeit. Der Chor möchte lieber singen und nicht streiken. Weltweit gelobte Chorsängerinnen und -sänger brauchen aber endlich auch vernünftige Lohn- und Arbeitsbedingungen.“ Mertens weiter: „Das Rundfunk-Sinfonieorchester (RSB) und das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO), die beiden Orchester, die wie der Chor bei demselben Arbeitgeber roc (Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH Berlin) beschäftigt sind, haben alle Lohnsteigerungen erhalten. Diese dürfen aus Gleichbehandlungs- und Wettbewerbsgründen nun dem Chor nicht länger vorenthalten werden. Die DOV fordert, dass Bund und Land Berlin umgehend ihre unverständliche Blockade gegen den ausgehandelten Tarifvertrag aufgeben, nachdem die beiden anderen Gesellschafter RBB und Deutschlandradio bereits ihre Zustimmung signalisiert hatten.“

(mehr dazu: http://www.dov.org/Newsreader/items/berliner-philharmoniker-und-sir-simon-rattle-solidaritaet-mit-dem-rundfunkchor-berlin-1368.html)

Festspiele Avignon: Streik bedroht Eröffnung

Ein Streik bedroht die heutige Eröffnung des renommierten Theaterfestivals von Avignon in Südfrankreich. Im Streit über eine geplante Neuregelung des Arbeitslosengelds für Freiberufler in der Kulturszene stimmte die Mehrheit der Festivalmitarbeiter gestern Abend für eine Arbeitsniederlegung am Eröffnungstag.
Für den Streik stimmten nach Angaben der Gewerkschaft CGT-Spectacle 204 Mitarbeiter, 144 votierten dagegen, vier enthielten sich. Unklar waren aber zunächst die genauen Auswirkungen des Streikaufrufs.
Proteste auch in Aix-en-Provence
Beim Festival im nahe gelegenen Aix-en-Provence störten Mitarbeiter am Vorabend kurzzeitig die Freiluftaufführung der Oper „Ariodante“ von Händel durch ein Hup- und Pfeifkonzert.
Etwa 250.000 freiberufliche Kulturschaffende und Techniker von Theater, Film und Fernsehen in Frankreich erhalten in Zeiten ohne Aufträge Arbeitslosengeld. Sie kämpfen derzeit gegen Pläne, die Bedingungen für den Bezug des Geldes zu verschärfen.
Publiziert am 04.07.2014

(mehr dazu: http://orf.at/stories/2236658/)

Hannover
Warnstreik behindert Oper und Schauspiel

Das Schauspielhaus und die Staatsoper werden heute bestreikt. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten aus den Werkstätten und aus der Technik zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Ab 11.55 Uhr geht es mit einer Kundgebung auf dem Opernplatz los.
Hannover. Das Schauspielhaus und die Staatsoper werden heute bestreikt. Die Gewerkschaft ver.di ruft die Beschäftigten aus den Werkstätten und aus der Technik zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Der Streik hat auch Auswirkungen auf die Vorstellungen in beiden Häusern. Die Spätvorstellung der „Römischen Octavia“ fällt aus, wer eine Karte hat, kann sie umtauschen oder bekommt das Geld zurück. Die Auswirkungen sind jedoch nicht so gravierend, da für dieses Stück pro Vorstellung nur 53 Karten verkauft werden. Alle anderen Schauspielvorstellungen finden statt. Allerdings gibt es bei der Komödie „Der Vorname“ leichte technische Einschränkungen beim Licht, wie Schauspielhaus-Sprecher Björn Achenbach erläuterte. Außerdem muss die Bühnenprobe für die nächste Premiere „Corpus Delicti“ abgesagt werden. Das Ballettensemble tanzt heute „Dornröschen“ wie geplant in der Staatsoper, allerdings findet die Vorstellung in einer „bühnentechnisch vereinfachten Version“ statt, wie ein Opernsprecher mitteilte.
"Frust und Unmut“
Der Streik hat nach Angaben von ver.di-Sprecher Ulf Birch nichts mit den in der kommenden Woche startenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst zu tun. Grund für den Streik ist eine seit mehr als einem Jahr schwelende Tarifauseinandersetzung um die sogenannte Erschwerniszulage. In den vergangenen Jahren sei die Erschwerniszulage von der Theaterleitung zunehmend abgelehnt worden, berichtet Lutz Kokemüller von ver.di. Das habe bei den Beschäftigten „zu Frust und Unmut“ geführt.
Die streikenden Theatermitarbeiter treffen sich um 11.55 Uhr auf dem Opernplatz zur Kundgebung. Anschließend ist ein Protestmarsch durch die Innenstadt geplant.

(mehr dazu: http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Warnstreik-behindert-Oper-und-Schauspiel-Hannover)

Mailand
Scala-Aufführung von „Cosi fan tutte“ wegen Streik abgesagt

Mailand – Eine Streikwelle setzt die Scala unter Druck. Wegen eines Arbeitsausstandes der Belegschaft des Mailänder Opernhauses musste eine an diesem Freitagabend geplante Aufführung von Mozarts „Cosi fan tutte“ abgesagt werden. Ein weiterer Streik ist am kommenden Freitag (4. Juli) geplant.
Vergebens versuchte der Mailänder Bürgermeister Giuliano Pisapia, Präsident der Scala-Stiftung, den Arbeitsausstand abzuwenden. Die Belegschaft protestiert gegen neue Regeln bei Krankheitsausfällen, die von der Regierung eingeführt wurden. Demnach sind Gehaltskürzungen für die ersten zehn Tage einer Krankheit vorgesehen. „Für kranke Mitarbeiter bedeutet das, dass bis zu 50 Prozent der Gehälter wegfallen könnten“, klagen die Arbeitnehmervertreter.
Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohen die Gewerkschaften mit einem Protest bei der am 7. Dezember geplanten Saisoneröffnung mit Beethovens „Fidelio“. Ab September übernimmt Alexander Pereira die Führung der Scala. (APA)
(mehr dazu: http://www.tt.com/kultur/buehne/8572106-91/scala-auff%C3%BChrung-von-cosi-fan-tutte-wegen-streik-abgesagt.csp)

Streikkultur ist auch Kultur ? (Keine) Richard Strauss-Premiere. Die Oper Daphne wird in Toulouse abgesagt!

2014 ist das 150. Geburtstagsjahr von Richard Strauss. Das Théâtre du Capitole de Toulouse wollte diesen Anlass mit einem großartigen Projekt gebührend feiern, mit dessen spätem Opernwerk Daphne in neuer Inszenierung des Regisseurs und Allround-Künstlers Patrick Kinmonth. Von Lina-Marie Dück
(Toulouse, 15.06.2014) Die Abendgarderobe schon um 14.00 Uhr übergeworfen, geföhnte Frisur und elektrisierte Stimmung bereit für eine mitreißende Premierenvorstellung am Nachmittag. Doch wenn man in Frankreich in die Oper gehen möchte, dann am besten mit viel Sinn für Situationskomik und einer großen Portion Gelassenheit. Denn – man bleibt auch ganz gerne vor geschlossener Tür ratlos stehen.
Rund 200 Beschäftigte des Opern- und Theaterhauses in Toulouse haben sich an diesem wunderschönen Sommernachmittag mit strahlend blauem Himmel und ein paar Puffwölkchen versammelt und mit Spruchbändern und Klatschmärschen den Eingang verbarrikadiert. Mit Klebebänder auf den Mündern im scharfen Kontrast zum militanten Faust-in-die-Höhe- strecken.
Die Schauspieler und Sänger, nicht Partie der streikenden Masse, stehen oben in den Fenstern und schauen ebenso verblüfft auf das Geschehen hinunter wie wir davor. Die Waldnymphen-Kostüme mit aufwändigen Perücken und Blätterkränzen lassen erahnen, wie fantasievoll die Inszenierung geplant war. Doch die Schminke in ihren Gesichtern zerläuft, wie sich auch irgendwann die Opernbesucher verlaufen. Unter der prallen Hitze auf dem Place du Capitole wird schließlich kapituliert. Nach knapp einer Stunde Warten im Ungewissen wird die Premierenvorstellung abgesagt.
Keine ergreifende Strauss-Musik, keine atemberaubender Verwandlung, mit ätherisch-schönem Gesang, keine vor Fantasie überquellende Inszenierung. Die den mitgebrachten Freunden gemachten Versprechungen blieben verheißungsvoll unerfüllt.
Die spinnen die Franzosen – denkt man sich in Anlehnung des so oft verwendeten Ausrufs in den Asterix & Obelix-Comics. Zunächst jedenfalls. Dann aber der Gedanke, dass Streikkultur wohl auch eine wichtige Form kultureller Aktivität ist. Kurz entschlossen also üben wir uns in Gelassenheit und suchen mit einem Lachen auf den Lippen die nächste Bar auf. Danach noch ein wenig Schlendern in den hübschen Toulouser Gassen mit ihren Backstein-Fassaden, himmelblauen Fensterläden und reich verzierten Balkongittern. Aufgebrezelt können wir uns nun überall mehr als blicken lassen und den Nachmittag auf andere Weise ganz französisch genießen. Mit Laissez-Faire und Aperitif und dem Hoffen auf einen erneuten Anlauf zum nächsten Aufführungstermin !
Passend zu diesem Frankreich-Besuch par excellence wird dann noch der Zug für die Rückfahrt annulliert – die SNCF-Mitarbeiter streiken nämlich ebenfalls !
„Frankreich – das Land des Streiks“ ist eben nicht nur eine Floskel.

(mehr dazu: http://wordpress.messerestaurants.de/?p=181)

Anbei eine Bestandsaufnahme zu Streiks in der Vergangenheit in Österreich

Jahr
1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013

Beteiligte Arbeitnehmer
28.093
31.555
116.991
12.695
21.140
2.601
43.249
19.555
28.745
47.007
30.654
38.338
207.459
16.501
40.843
146.009
120.922
7.469
3.129
17.449
7.547
2.431
7.096
78.251
7.295
3.783
2.352
43
699
786
24.181
17.115
91
208
268
35.531
3.222
7.203
24.252
3.715
5.274
92.707
18.039
7.512
0
60
0
25.800
0
0
19.439
0
6.305
779.182
30
0
0
0
0
0
0
87.034
1.500
5.529

Streiktage ²
4.042.368
677.461
1.283.150
304.817
410.508
464.167
1.227.292
364.841
349.811
404.290
68.823
113.878
647.720
34.017
35.449
423.473
71.356
16.411
6.671
18.517
26.616
3.702
15.104
160.138
7.244
5.512
589
11
10.222
764
16.961
4.024
344
514
544
22.752
3.253
4.822
8.542
2.986
8.870
58.341
23.437
13.008
0
120
0
19.125
0
0
2.947
0
9.306
1.305.466
178
0
0
0
0
0
0
56.670
563
3.277

²Berechnungen unter Zugrundelegung eines 8-Stundentages

 
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